Prävention

Prävention hat in jeder Krankheitsphase eine Chance, die Prognose günstig zu beeinflussen. Mit gezielten Maßnahmen zur Vorbeugung können gesund­heitliche Schäden verhindert oder verzögert werden. Eine gesundheitsbewusste Lebensweise ist fast so wichtig wie das Erreichen der Therapieziele. Im Idealfall sind auch Lebensbe­dingungen gesundheits­förderlich. Das können sich Menschen nicht unbedingt aus­suchen. Für die eigene Gesundheit etwas tun, das kann man schon. Ernährung und Bewegung gehören dazu, auch Verzicht auf das Rauchen und auf übermäßigen Alkoholkonsum.

© aamulya/stock.adobe.com
© aamulya/stock.adobe.com

Die Frage nach dem richtigen Ernährungskonzept ist nicht einfach zu beantworten. Vorurteile, was gesund oder ungesund ist, halten sich hartnäckig. Darüber hinaus hat jeder Mensch individuelle Vorlieben. Essen ist mehr als Nahrungs­aufnahme, es steht auch für Genuss und Lebensfreude. Eine wichtige Botschaft deshalb zuerst: Menschen mit Diabetes müssen auf nichts verzichten. Der Begriff „Diabetesdiät“ hat ausgedient. Spezielle Lebens­mittel sind nicht nötig, auch Zucker ist nicht tabu. Die Menge der Kohlen­hydrate sollte im Therapieplan berücksichtigt werden. Und die Energiebilanz insgesamt muss stimmen: also nicht mehr essen, als der Körper verbraucht! Weniger verarbeitete und mehr frische Lebensmittel einsetzen, zahlt sich aus. Wer selbst am Herd steht, hat die Kontrolle darüber, was im Essen steckt. Das hilft beim Fett, Salz und Kalorien sparen.

Am besten für die Gesundheit scheint die Mittelmeerkost zu sein. Synonym wird dafür oft der Begriff „mediterrane Ernährung“ verwendet. Mit mediterran ist die traditionelle Küche im Süden Europas gemeint. Sie besteht aus reichlich Gemüse, Obst, Nüssen, Hülsen­früchten, Getreide, Olivenöl und Fisch. Deutlich seltener auf dem Tisch landen Fleisch und Milchprodukte. Wissenschaftlich gibt es Hinweise, dass die Mittel­meer­kost vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Krebs und Alzheimer schützen kann. Bei Menschen mit kardio­vaskulärer Erkrankung soll damit die Lebens­erwartung steigen.

© Halfpoint/stock.adobe.com
© Halfpoint/stock.adobe.com

Bewegung ist und bleibt eine wirksame Maßnahme, um Übergewicht, Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen. Mit körperlicher Aktivität werden Zeller­neuerung, Hirnaktivität und Stoffwechsel­prozesse angeregt. Dabei muss man nicht gleich zum Profisportler avancieren. Schon 10 Minuten zügiges Spazieren­gehen am Tag hat Effekte. Das Risiko für Herz-Kreis­lauf-Erkran­kungen und Diabetes kann so um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Noch besser ist die moderate Bewegung 30 Minuten pro Tag, fünfmal in der Woche. Wer mehrmals täglich mit seinem Hund „Gassi geht“, dürfte dieses Pensum locker schaffen. Vorausgesetzt natürlich, der tierische Freund hat Bewegungs­drang und muss nicht getragen werden.

Die Kombination von Ausdauer­training für Herz und Kreislauf sowie ergänzendem leichten Krafttraining für die Muskeln ist für die Gesundheit optimal. Doch egal, ob man sich für Fahrradfahren, zügiges Gehen, Wandern, Nordic Walking, Tanzen, Joggen oder Schwimmen entscheidet, wichtig ist vor allem: Nicht die Höchstleistung zählt, sondern die Regelmäßigkeit.